Mittwoch, 20. Juni 2012

3. Justin...♥


„Wer bist du?“ höre ich eine mir bekannte Stimme flüstern.
Ich stehe auf und sehe mich um. Überall ist die absolute Schwärze das Einzige was es zu entdecken gilt. Bis auf einen kleinen Lichtpunkt indem ein Junge zu stehen scheint. Ich kann ihn nicht erkennen, also laufe ich langsam auf ihn zu.
„Wer bist du? Bitte sag es mir!“ höre ich diesen Jungen fragen. „Ich…wieso willst du das wissen?“ Egal wie weit ich zu laufen scheine, ich komme ihm einfach kein Stück näher. „…ich habe das Recht dazu deinen Namen zu erfahren okay? Immerhin beobachtest du mich immer!“ ruft er mir entgegen, als sei ich unendlich weit von ihm entfernt. „Was? Ich verstehe nicht…ich beobachte doch niema-„ jetzt weiß ich wer da vor mir steht.
Mein Bruder!
„Ich bin Justin!“ fange ich an zu weinen und meine Schritte werden immer schneller. Ich will ihn erreichen. Ich muss ihn erreichen!
„Okay Justin. Wieso? Wieso beobachtest du mich jeden Tag?? Was ist so interessant an mir das du mich jeden einzelnen Tag beobachtest?!“ fragt er mich weiter aus.
Ich weiß nicht ob ich es ihm in einem Traum verraten darf, aber schlussendlich ist dies hier nicht die Wirklichkeit oder? „Du bist mein großer Bruder…“ gebe ich ihm als Antwort und endlich schien es, als würde ich ihm näher kommen.
„W-was?! N-nein…ich…ich hab keinen Bruder! ICH WÜSSTE DOCH BESCHEID WENN ICH EINEN BRUDER HÄTTE!“ schreit er mir förmlich entgegen.
Ich will es ihm erklären, aber bevor ich ihm eine Antwort geben kann, fange ich an zu fallen. Ich weiß nicht wo ich landen werde, aber ich habe Angst und will nur wieder zurück zu meinem Bruder der mir hinterher zu schauen scheint.
„Onee-chan…“ flüstere ich leise bevor ich auf dem harten, kalten Boden meiner Zelle lande.

‚Er fällt. Wieso fällt er?! Wieso jetzt?! Ich habe doch noch so viele Fragen! Aber vor allem will ich wissen warum er mir gesagt hat, dass ich sein Bruder sein soll! Das ist doch total absurd! Ich wüsste das doch, wenn dem so wäre! Wer würde schon seinen jüngeren Bruder vergessen?!‘ schießt es ihm durch den Kopf als er Justin dabei zusieht wie er fällt.
„Onee-chan…“ hört er seinen angeblichen Bruder leise flüstern bevor er ihn an die Finsternis verliert. Plötzlich rennen ihm Tränen über die Wangen. ‚Wieso weine ich? Wieso weine ich um jemanden den ich überhaupt nicht kenne!...‘ fragt sich Kaito bevor er ebenfalls von der Finsternis verschlungen wird.

Ich schrecke auf.
Hastig schaue ich mich um, doch entdecken tue ich wieder mal nur meine kalte, nasse Zelle. „Ich war ihm so nah…“ flüstere ich leise vor mich hin.
Ein Blick auf das Zellenfenster verrät mir, das der Morgen hereingebrochen zu sein scheint, da die Sonnenstrahlen durch das Zellenfenster brechen.
‚Noch nie ist das Morgenlicht so vernichtend gewesen…‘ denke ich mir während ich versuche aufzustehen. Mein Magen meldet sich indem er ein lautes Knurren von sich gibt.
Hungrig hüpfe ich vor meiner Zellentür auf und ab um kurze Blicke erhaschen zu können, ob mein Frühstück schon auf dem Weg zu meiner Zelle ist. Nach etlichen Sprüngen sehe ich endlich einen der Wärter auf meine Zelle zukommen.
Freudig höre ich auf zu hüpfen und warte darauf dass er meine Zelle betritt und mir mein Frühstück reicht.
Doch dem ist nicht so.
Er kommt zwar wie erwartet in meine Zelle, doch anstatt mir Frühstück zu bringen, zerrt er mich raus. ‚W-was? Was hat er mit mir vor??‘ fange ich an nervös zu werden.
Ich schaue mich auf dem Weg zu meinem mir unbekannten Ziel um und erblicke lauter weitere Zellen. Als wir in einen anderen Gang abbiegen sehe ich eine weitere Zellentür unter der eine rote Flüssigkeit langsam ihre Bahnen zieht und schlussendlich im Abfluss verschwindet. Kurz darauf verlässt ein Erwachsener diese Zelle mit einer blutigen Axt.
Ich fange an zu Zittern. ‚Nein, das hier sind keine Zellen mehr! Das sind Folterkammern! Haben sie vor mich auch in eine von diesen zu stecken??‘ frage ich mich, während meine Panik immer weiter steigt.
Nach einer kurzen Weile bleibt der Mann vor einer Tür stehen, reißt sie auf und schubst mich hinein. Schnell lässt er die Tür wieder in ihr Schloss fallen.
Ich habe mein Ziel wohl erreicht.

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